Mit dem SchreibTipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Das Wichtigste ganz oben

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

stellen Sie sich vor, Sie erzählen aus Ihrem Urlaub. Am letzten Tag gab es ein Ereignis, das Sie tief beeindruckt hat. Davon erzählen Sie natürlich ... ganz am Schluss. Oder doch gleich als Erstes? Vermutlich.

In unseren Texten ist es oft genau anders herum. Da stehen die persönlichsten, bewegendsten und oft auch sprachlich stärksten Stellen am Schluss. Oder sie verschwinden in langen Absätzen mittendrin.

Der Empfänger liest schnell drüber und verpasst damit die Stelle, die am ehesten sein Interesse erregt hätte.

Wie das Wichtigste am Anfang Interesse fürs Weitere weckt:


1. Die Besonderen nach vorn!


"Was ist für Sie die stärkste Stelle?", frage ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Text-Workshop, wenn eine/r von ihnen etwas Eigenes vorgestellt hat. Und wenn sie mitten drin steckt, ziehen wir sie - zum Test - einfach mal ganz nach oben. In die Überschrift oder den ersten Satz.

Von einer Sekunde auf die andere klingt der Text viel stärker. Ohne, dass sie eigentlich daran arbeiten müssen. Alles Schöne ist schon drin im Text, es muss nur besser - also prominenter - wirken dürfen.

2. Auch der Appell gehört nach oben.


Genauso wichtig ist das "Pole Positioning" (also die prominente Platzierung) für das, was Sie vom anderen wollen. Das gilt auch fürs E-Mail-Marketing. Untersuchungen haben ergeben, dass Links oben links besonders gut funktionieren.  Was auch mit dem Links-Rechts-Leseverlauf zusammenhängt. Aber auch in ganz normalen E-Mails sollte der Leser nach dem Betreff bzw. den ersten Zeilen wissen, was zu tun ist.

3. Die Knackpunkte früh ansprechen.


In der Mail des Kunden ging es um mehrere Punkte. Aber er hat sich auch darüber beschwert, dass etwas nicht so rund gelaufen ist. Ganz zum Schluss kommt die Antwort auch auf diesen Knackpunkt zu sprechen.  Nicht so gut. Alles, was der Kunde bisher gelesen hat, hat er eher mit Skepsis betrachtet. Weil die Beziehungsebene noch nicht geklärt war.

Besser Sie sorgen gleich für Klärung, damit der Kunde Ihr Schreiben mit offenem Blick liest. 

Es grüßt herzlich

 

 

 

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