Mit dem SchreibTipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Die Bewerbungsmappe

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

letzte Woche habe ich Bewerbungsunterlagen für eine Kundin durchgesehen. Die äußere Form hat sich im Laufe der Jahre geändert und die Bewerbungsmappe wird heute meist digital zusammengestellt. Aber meine häufigsten Formulierungstipps ähneln sich durchaus durch die Zeit.

Was ich Ihnen hier rate, lässt sich aber auch auf andere Texte übertragen. Und wenn Sie jemanden kennen, der sowieso gerade an seinen Bewerbungen schreibt, dann leiten Sie diesen Schreibtipp doch einfach gern weiter.



3 meiner häufigsten Tipps zum Schreiben von Bewerbungen:


1. Statt Vorlagen: selbst formulieren


Ob „meine schulische Laufbahn begann ...“ oder „Aufgrund meines früh entdeckten Interesses am Umgang mit Menschen ...“, ich vermute mal: So redet keiner. Fast nirgends wird immer noch so steif und „unnatürlich“ formuliert wie in Bewerbungsschreiben. Und fast nirgends wäre es so wichtig, uns auch mit unserer Persönlichkeit zu zeigen.

Vorlagen und Musterformulierungen für die Bewerbungsmappe finden sich im Internet und in Büchern reichlich. Mein Tipp: Greifen Sie erst im zweiten Schritt dazu (wenn überhaupt). Formulieren Sie im Anschreiben, in der Begleitmail, auf der Motivationsseite zunächst so, wie Sie es auch im Bewerbungsgespräch sagen würden. Dann können Sie immer noch drüberschauen, ob es etwas zu ändern gibt.

2. Zeigen statt behaupten - Ihre "Skills" am praktischen Beispiel


Sie sind teamfähig, haben Führungserfahrung und sprechen fließend Englisch? Das können Sie natürlich so als Aussagen hinschreiben. Überzeugender wirkt es, wenn Sie von dem erzählen, was Sie getan haben und wie sich Ihre Stärke darin zeigt.

Zum Beispiel: In welchem Projekt war ihre Mitarbeit im Team besonders wichtig? Was haben Sie aus Ihrer Führungspraxis gelernt? Wo konnten Sie Ihr Englisch schon einsetzen?



3. Kürzen, wo es geht.


Ein häufiges Problem bei den Texten in der Bewerbungsmappe: Sie werden zu lang. An passenden Bewerbern mag Mangel sein. Mehr Zeit zum Lesen von Bewerbungsmappen haben die Personalleute trotzdem nicht.

Deshalb gilt nach wie vor: So kurz - und aussagekräftig - wie möglich. Fast immer gibt es die eine oder andere „Phrase“, die sich doch noch herausnehmen lässt. „Um meine Kenntnisse und Fähigkeiten weiterzuentwickeln, suche ich nach einer neuen Herausforderung.“ Solch ein Satz sagt erst einmal fast gar nichts. Wenn Sie – und das sollten Sie – im nächsten Satz konkret werden, können Sie den blasseren Satz oft komplett herausnehmen. Spüren Sie die zu allgemeinen Aussagen auf und testen Sie, ob Ihr Text auch ohne funktioniert.

Gern unterstütze ich Sie beim Schreiben Ihrer Bewerbungen. Zum Beispiel mit dem „Alles richtig“-Check in letzter Minute oder mit einem „Textgespräch“, in dem die Texte für Ihre Bewerbungen im Gespräch entstehen.

Es grüßt herzlich

 

 

 

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