Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Vom Schreiben und der Zeit, die es braucht.

 

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

„mehr Zeit darf das Schreiben aber nicht brauchen.“ Das höre ich oft in der Einstiegs- und Erwartungsrunde bei meinen Workshops. Klar, denn Zeit ist etwas, dass in den Jobs heute besonders knapp ist.

Aber: Viele der Teilnehmer meiner Workshops möchten mit ihren Texten neue Kunden gewinnen. Dazu geht dann allerdings immer wieder derselbe Text heraus wie seit Jahren, nur mit dem neuen Datum und vielleicht noch neuen Preisen. Zeitaufwand: 2 Minuten.

Wer stattdessen  einen wirklich aktuellen Text schreibt und den Kunden in seiner derzeitigen Situation zum Angebot abholt, hat als Zeitaufwand: mehr als 2 Minuten.  

Also: Ist uns der Kundenkontakt wichtig genug, um Zeit und Gedanken ins Schreiben zu investieren? Denn fürs persönliche Gespräch würden wir uns auch Zeit nehmen.

Einige Tipps, wie Sie beim Schreiben dennoch Zeit sparen können:

1. Neuer Text? Nur mit (Selbst-)Briefing

Das klingt erst einmal nach mehr zeitlichem Aufwand, wenn Sie sich vor dem Schreiben für ein "Mini-Briefing" hinsetzen, um die zentrale Botschaft und den Appell Ihres Textes zu notieren. Aber: Die Zeit holen Sie später locker wieder rein, weil Sie sich nicht mittendrin verfransen und den roten Faden verlieren.


2. In Etappen arbeiten.

Der Text muss bis Dienstag, 17 Uhr raus und jetzt ist es Dienstag, 16:50 Uhr? Vielleicht sind Sie einer von denen, die unter Druck zu Hochform auflaufen. Wenn nicht, teilen Sie den Schreibprozess in Etappen auf. Denn eigentlich wissen Sie schon seit vier Wochen, dass der Text ansteht...

Trennen Sie die verschiedenen Phasen des Schreibens. Erst das Briefing und erste Ideen, einige Tage später der Roh-Entwurf, dann die Überarbeitung und die Endfassung. So kann Ihr Text sich im Hintergrund  weiterentwickeln, während Sie sich anderen Aufgaben widmen.

3. Den eigenen Zeitbedarf kennen.

Das ist bei den meisten so: Für die Überarbeitung planen wir zu wenig Zeit ein. Finden Sie heraus, wie viel Zeit Sie  bei typischen Schreibaufgaben für welche Schreibphase benötigen.

So können Sie sie wirklich realistisch (und im Zweifelsfall an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen) in Ihrem Terminkalender einplanen. Dieser Schritt spart zwar nicht unbedingt Zeit, aber (unnötigen) Stress.

4. Ihr Leitfaden für den Aufbau von ...

Sie schreiben Einladungen, Werbemailings, Presseinformationen, Seminarausschreibungen, Newsletter, Infomails, ... ? Welche Textsorte auch Ihre ist, Sie werden für die meisten schon eine gewisse Routine entwickelt haben.

Nehmen Sie sich einmal die Zeit und erstellen Sie ein Raster, welche Inhalte Sie typischerweise in welchen Absatz bringen, wie Sie Einstieg, Mittelteil und Abschluss immer wieder aufbauen. Außerdem können Sie hier typische Satzanfänge notieren, die sich für den jeweiligen Baustein Ihrer Texte anbieten.

Für Ihren neuen Text nehmen Sie sich dann einfach Ihr Raster zur Hand und füllen es mit den aktuellen Informationen und Argumenten auf. So ist Ihr Text ganz frisch und braucht trotzdem nicht zu lang.

Gutes Gelingen beim Umsetzen,
es grüßt freundlich


 

 

 

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