Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,
"böse Worte" in der Korrespondenz? Na ja, so richtig "böse" sind die Formulierungsklassiker natürlich nicht. Das Problem ist nur: Wir haben sie schon zu oft gelesen. Sie klingen bürokratisch (weil wir sie so oft in dem Zusammenhang erhalten haben), obwohl der Text vielleicht ganz anders wirken soll.
Deshalb gibt es in diesem Schreibtipp ein paar Vorschläge, wie Sie auch die Klassiker mal ungewohnt präsentieren könnten. Zum Beispiel, indem Sie mit den Satzzeichen spielen oder den inhaltlichen Bezug anders aufbauen.
Drei Klassiker in neuer Verpackung:
1. Hiermit als Hingucker:
Haben Sie früher auch mal geschrieben „Hiermit bewerbe ich mich als ...“? So tritt das H-Wort etwas anders auf:
2. Statt "Anbei erhalten Sie ..."
3. Bezug sei genommen auf...
Bei "Bezug nehmend" ist es ein bisschen kniffliger, finde ich. Die grammatikalische Form mit Partizip I bringt schon so eine gewisse Trägheit mit sich, die sich nicht leicht auffrischen lässt. Deshalb habe ich etwas getrickst und "Bezug nehmen" genommen.
Sie mögen "hiermit", "Anbei" und "Bezug nehmend" gar nicht? Dann können Sie sie natürlich auch weglassen und ganz anders formulieren. Dieses kleine Experiment soll nur zeigen, dass selbst sehr Vertrautes uns etwas neuer und merk-würdiger vorkommen kann - wenn es anders verpackt ist.
Es grüßt hiermit heute herzlich