Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,
auch Klassiker bekommen Zuwachs. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell, in den 70iger Jahren von Friedemann Schulz von Thun, Inghard Langer und Reinhard Tausch entwickelt, hat angebaut.
Auch "Die 4 Verständlichkeitsmacher" genannt, wird das Modell Ihnen vielleicht vertraut sein:
In seinem neuesten Buch „Kommunikation als Lebenskunst. Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“ stellt Friedemann Schulz von Thun im Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen nun unter anderem zwei weitere Stockwerke im „Haus der Verständlichkeit“ vor.
Die 2 "Neuen" im Haus: Kognitive Empathie und Visualisierung
1. Kognitive Empathie als Sockel
Die „Orientierung an einem tatsächlichen oder imaginären Publikum“ nennt Friedemann Schulz von Thun eine Grundvoraussetzung für Verständlichkeit.
Kognitive Empathie also als das Sich-Hineinversetzen in den anderen: Was braucht mein Gegenüber oder der Leser meines Textes an Informationen? Und auf welchem Verständnisniveau ist es gerade für ihn oder sie richtig?
2. Visualisierung als Dach
Visualisierungen und die entsprechenden Workshops dazu liegen ohnehin im Trend. Schulz von Thun praktiziert das seit Jahrzehnten – und wie ich aus eigener Erfahrung sagen darf – sehr spontan und wirklich ohne Perfektionsanspruch.
Warum ihm das schon wichtig war, als die anderen noch nicht gezeichnet haben, darum geht es auch im neuen Buch: „Man kann nur das visualisieren, was man auch verstanden hat.“
So hilft das Visualisieren zunächst demjenigen, der kommuniziert, und dadurch auch demjenigen, bei dem die Aussage ankommen soll.
Den Tipp für dieses auf jeden Fall zur Lektüre empfohlene Buch habe ich übrigens von Ulrike Führmann. Sie hat es in ihrem Blog zur internen Kommunikation www.ik-blog.de im Oktober vorgestellt.
Herzliche Grüße