Mit dem Schreibtipp des Monats erhalten Sie Anregungen fürs tägliche Texten. Auch als Auffrischung nach dem Seminar.


Gilt denn AIDA eigentlich noch?

 

Liebe Leserinnen und Leser des Schreibtipps,

... diese Frage höre ich immer einmal wieder in meinen Seminaren.  Die Frage ist ja berechtigt: Kann eine Werbeformel aus dem 19.! Jahrhundert im digitalen Zeitalter noch gelten? 

Denn die AIDA-Formel für den Aufbau von werblichen Texten wurde 1898 von E. St. Elmo Lewis, einem amerikanischen Werbestrategen, entwickelt. Und kann es eine Werbeformel geben, die für Plakate, Werbebriefe, Online-Texte gleichermaßen gilt?

Da sind wir auch schon bei einem der Nachteile von AIDA. Die 4 Phasen sind so allgemein, dass sie tatsächlich für alle Werbemittel gelten kann.

Die zweite Einschränkung: Gerade die neuen Medien setzen  nicht mehr auf das klassische Reiz-Reaktionsschema, sondern darauf, dass der Kunde sich selbst einbringt und Werbewirkung im Dialog entsteht.

Aber attention – interest – desire – action – all das findet sich heute auch noch in Werbetexten wider.

Wie die AIDA-Formel wirkt:

1. A wie Attention oder Aufmerksamkeit

6.000 Werbebotschaften sind wir am Tag durchschnittlich ausgesetzt. Da muss Ihre schon ganz schön auffallen, damit die Zielgruppe sie überhaupt bemerkt.

Ob Mailings, Plakate oder Online-Werbung – es gilt, sich von den anderen abzuheben. Beim Brief entscheidet sich schon beim Umschlag, ob Sie Aufmerksamkeit bekommen, bei der E-Mail in der Betreffzeile.

Nehmen Sie also genau unter die Lupe, in welchem Umfeld Ihre Werbebotschaft erscheint und wie Sie dort am besten – vielleicht auch durch „Regel-Brüche“ - auffallen können.


2. I wie Interest oder Interesse

„Ist das was für mich?“, fragen wir uns, nachdem wir die Werbebotschaft wahrgenommen haben. Und nur, wenn Text und Bild diese Frage mit ja beantworten, wenn wir das Gefühl haben, zur „Zielgruppe“ zu gehören, schauen wir weiter. Mit bildhafter Sprache – also „Kino im Kopf“ können Sie zeigen, in welcher Erlebniswelt Ihre Produkte und Leistungen zu Hause sind und wie sie zum möglichen Kunden passen.

3. D wie Desire oder Wunsch oder Bedürfnis wecken

„Das will ich haben!“ Das ist das Ziel dieser Phase. Geweckt oder verstärkt werden Bedürfnisse durch Nutzenargumentationen zum Produkt oder zum Angebot.

4. A wie Action oder Aktion

„Was soll ich tun?“ Bei manch einer Werbung wird das tatsächlich nicht klar. Dabei ist das die wichtigste Phase. Formulieren Sie Ihren Appell so konkret wie möglich, also nicht nur „Weitere Informationen erhalten Sie unter ...“  


Ein gutes neues Jahr für Sie – mit neuen Ideen, aber auch bewährten Rezepten.


 

 

 

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